Städte in Ostpreussen und Masuren

  • Allenburg. Der Name stammt vom Fluss Alle, an deren Ufer Allenburg entstand. Der Deutsche Ritterordern erbaute Mitte des 13.Jahrhunderts eine Burg an der östlichen Seite der Alle. Im Jahre 1400 erhielt Allenburg die Stadtrechte. Bis 1945 gehörte Allenburg zum Landkreis Wehlau und damit zum Regierungsbezirk Königsberg. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Stadt unter russische Verwaltung gestellt und in Druschba umbenannt. Nach dem zweiten Weltkrieg verlor Druschba seine Bedeutung und ist heute als Gemeinde eingestuft. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten annähernd 3.000 Menschen im damaligen Allenburg. Sehenswert ist die alte Stadtkirche aus dem 15.Jahrhundert. Leider wurde Allenburgin beiden Weltkriegen stark in Mitleidenschaft gezogen.

 

  • Allenstein. Eine der bekanntesten Städte Ostpreussens dürfte Allenstein sein. Allenstein heißt heute Olsztyn und ist eine Grossstadt mit etwa 175.000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Fluss Alle, woher vermutlich auch der Name stammt. Die Stadt besteht aus insgesamt 23 Stadtteilen und ist zudem Sitz eines Erzbistums. Allenstein ist auch Universitätsstadt und entwickelt sich immer mehr in Richtung Fremdenverkehr. Die Stadt hat aber auch eine bewegende Geschichte und verfügt demzufolge

    über zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Genannt seien hier das Schloss, diverse Kirchen, der Dom und das Rathaus der Stadt. Teilweise ist auch die Stadtbefestigung vorhanden. Anfang 1945 wurde Allenstein vom zweiten Weltkrieg erfasst und schließlich von der Roten Armee erobert. Zur Zeit des Krieges dürfte Allenstein etwa 40.000 bis 50.000 Einwohner gehabt haben. Schon damals war es eine Metropole Ostpreussens. Heute ist Allenstein eine Grossstadt und kulturell, wissenschaftlich und wirtschaftlich ein Zentrum der Region. Die bekannteste Persönlichkeit, die mit Allenstein in Verbindung zu bringen ist, dürfte Nikolaus Kopernikus sein. Er residierte 1520 als Kanzler des Ermländer Domkapitels
    in Allenstein.

  • Angerapp. Stadtrechte seit: 1725. Angerapp ist heute ein Ort mit etwa 5.000 Einwohnern und gehört heute zu Russland.

  • Angerburg. Stadtrechte seit: 1571. Angerburg war zum 01.Januar 1945 Kreisstadt, zu der neben Angerburg 70 weitere Gemeinden gehörten.

  • Arys. Arys liegt im Nordosten Ostpreussens und ist heute eine Stadt mit etwa 6.000 Einwohnern. Arys heisst heute Orzysz und ist eingerahmt vom Spirdingsee und Aryssee. Zu Kriegsbeginn lebten etwa 3.500 Menschen in Arys. Zum Ende des Krieges wurde die Stadt der Roten Armee unzerstört übergeben. Etwa 40 Häuser wurden daraufhin von der Roten Armee nieder gebrannt. Nach dem Krieg wurde Arys unter polnische verwaltung überstellt. Interessante Sehenswürdigkeiten des Ortes sind insbesondere die Kapelle Jesu und die Kirche von Arys.

  • Barten. Die ehemalige Stadt Barten heisst heute Barciany. Barten liegt nordöstlich von Allenstein. Der Name dürfte auf den Stamm der Barten zurückzuführen zu sein, die einst in dieser Region lebten. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten etwa 1.500 Menschen in dieser recht kleinen Stadt, die in erster Linie abhängig vom Ackerbau war. Zum Kriegsende setzte auch in Barten Flucht und Vertreibung ein.  Nach dem Krieg fiel Barten an Polen und verlor zudem seine Stadtrechte. Sehenswert ist insbesondere die Kirche des Ortes, eine romanische Saalkirche.

  • Bartenstein. Stadtrechte seit: 1332. Bartenstein war eine Stadt in Ostpreußen und heißt heute Bartoszyce. Die Stadt gehört heute zu Polen. In Ostpreussen existierte auch ein Landkreis Bartenstein.

  • Bischofsburg. Bischofsburg heisst heute Biskupiec und war bis 1945 eine Deutschland zugehörige Stadt in Ostpreussen. Zum Ende des 2.Weltkrieges lag die Bevölkerungszahl bei etwa 7.500 bis 8.000 Einwohnern.
  • Bischofstein. Bischofstein heisst heute Bisztynek und war bis 1945 eine Deutschland zugehörige Stadt in Ostpreussen. Im Januar 1945 wurde Bischofstein von der Roten Armee besetzt und weitestgehend zerstört. Die Stadt gelangte schliesslich unter polnische Verwaltung und die meisten  verbliebenen Deutschen Bewohner wurden ausgewiesen. Heute leben in Bischofstein etwa 6.500 Einwohner.

  • Braunsberg. Braunsberg heisst heute Braniewo und gehört zu Polen. Braunsberg ist und war eine für die Region recht große Stadt. Zu Kriegsbeginn lebten etwas mehr als 20.000 Einwohner in dieser Stadt. Auch heute bewegt sich die Einwohnerzahl in dieser Größenordnung. Sehenswert sind die Kirchen und die heute noch vorhandenen Teile der Stadtbefestigung. Eine der größten Kirchen der Region ist die gotische Katharinenkirche. Übrigens ist der bekannte CDU Politiker Rainer Barzel ein Sohn dieser Stadt.

  • Christburg. Christburg ist keine klassische Stadt Ostpreussens, da sie eigentlich Westpreussen zuzurechnen ist. Christburg wurde jedoch 1922 Ostpreussen zugegliedert. Begründet ist der Name auf den Aktivitäten des christlichen Ritterordens. Zudem war Christburg ein strategisch wichtiger Ort, der im Mittelalter durch eine mächtige Festung geprägt wurde. Diese Feste war im übrigen im Mittelalter hart umkämpft. Die Ordensritter erbauten auf dem Schlossberg eine zweite Festung. Am 24.01.1945 wurde die Stadt von der Roten Armee eingenommen und weite Teile niedergebrannt. Nach dem 2.Weltkrieg fiel
    Christburg an Polen und heißt heute Dzierzgon. Die Einwohnerzahl der Stadt betrug ab 1900 in etwa 3.000 Menschen. Heute leben etwa 5.500 Einwohner in Dzierzgon.

  • Danzig. Danzig ist sicherlich nicht unbedingt ein Ort Ostpreussens, jedoch für die Region sehr bestimmend. Auch geschichtlich, insbesondere was die Weltkriege angeht, ist Danzig von großer Bedeutung! Danzig war ehemals eine Hansestadt und ist zugleich Sitz des Erzbistums Danzig. Die Stadt ist aber auch Hafenstadt an der Ostsee und ist und war damit wirtschaftlich und strategisch sehr wichtig
    (Danziger Bucht). Danzig war Hauptstadt der Provinz Westpreussen und hatte bereits vor dem 2.Weltkrieg annähernd 300.000 Einwohner. Die Stadt wurde Ende März 1945 von der Roten Armee erobert und gehört heute zu Polen. Danzig gehörte 2012 zu den Austragungsorten der Fussball Europameisterschaft. Ein Besuch der Stadt ist sehr lohnenswert, da sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten bietet. Danzig ist aber auch Geburtsort vieler bekannter Persönlichkeiten wie Fahrenheit, Schopenhauer oder Lech Walesa. 

  • Domnau. Domnau heisst heute Domnowo und gehört zu Russland. Ehemals war dies eine kleine Stadt Ostpreussens, in der 1939 etwa 3.000 Menschen lebten. Begründet wurde der Ort vom Deutschen Orden, von dem er auch um 1400 das Stadtrecht erhielt. 1945 wurde Domnau von der Roten Armee besetzt und teilweise zerstört. Erhalten geblieben ist die Domnauer Kirche, die im Jahre 1321 errichtet und später erweitert wurde. Eine bekannte Persönlichkeit Domnaus ist Georg Weissel, welcher Kirchenlieder dichtete. Von ihm stammt, unter anderem, das bekannte Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“.

  • Drengfurt. Stadtrechte seit: 1405. Drengfurt gehörte zum Kreis Rastenburg und heisst heute Srokowo. Die Stadt gehört heute zu Polen. Zu Beginn des Krieges hatte Drengfurt knapp 2.000 Einwohner. Drengfurt ist und war damit eine Zwergstadt. Ursächlich ist die verkehrstechnisch ungünstige Lage des Ortes.

  • Ebenrode. Ebenrode heisst heute Nesterow und gehört zu Russland. Bis 1938 hiess Ebenrode Stallupönen. Der Ort wurde von den Nazis in Ebenrode umbenannt. Die Stadt hat heute etwa 4.500 Einwohner. Die Stadt wurde im übrigen in beiden Weltkriegen stark in Mitleidenschaft
    gezogen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten etwa 6.500 Menschen in Ebenrode.

  • Elbing. Stadtrechte seit: 1246. Der preußisch-deutsche Landkreis Elbing bestand in der Zeit zwischen 1818 und 1945, wechselweise in West- oder Ostpreußen. Nach der Auskreisung der Stadt Elbing war die Stadt Tolkemit am Frischen Haff mit rund 3500 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises und der einzige Ort mit mehr als 2000 Einwohnern.
    Der Landkreis Elbing umfasste am 1. Januar 1945 die Stadt Tolkemit sowie 67 weitere Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern und drei Gutsbezirke.

     

  • Eydtkau. Eydtkau heisst heute Tschernyschewskoje und gehört zu Russland. Ursprünglich war dies ein eher kleiner und unbedeutender Ort. Im Jahre 1860 wurde die Preußische Ostbahn bis nach Eydtkau ausgebaut und der Ort gewann, als Grenzort, an Bedeutung. Im 20.Jahrhundert nahm die Bevölkerung in Eydtkau zu und betrug teils um die 10.000 Einwohner. 1935 erreichte auch die Reichsstrasse 1, von Aachen kommend, die Stadt. In den beiden Weltkriegen wurde die Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen, was natürlich auch an der Grenznähe lag.

  • Fischhausen. Fischhausen heisst heute Primorsk und gehört zu Russland. In dieser Stadt leben heute in etwa 2.000 Menschen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in etwa 4.000 Menschen in Fischhausen. Im Jahre 1818 wurde Fischhausen zur Kreisstadt des Kreises Fischhausen. Die Stadt wurde in beiden Weltkriegen stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Sohn Fischhausens ist im übrigen der Physiker und Nobelpreisträger Wilhelm Wien.

  • Frauenburg. Frauenburg heisst heute Frombork und gehört zu Polen. Sehenswert sind der Frauenburger Dom, der im 14.Jahrhundert errichtet wurde und die Domburg, welche im 17.Jahrhundert vollendet wurde. Der Dom befindet sich heute im Eigentum der katholischen Kirche, die Domburg gehört dem Staat. Der Astronom Nicolaus Copernicus lebte von 1513 bis zu seinem Tode 1543 weitestgehend in Frauenburg. Zu Kriegsbeginn lebten etwa 3.000 Menschen in Frauenburg, heute sind es etwa 4.000.

  • Friedland. Die Stadt Friedland heißt heute Prawdinsk und gehört zu Russland. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten ungefähr 4.500 Menschen in der Stadt, die 1312 durch den Deutschen Orden gegründet wurde. Zum Ende des 2.Weltkrieges wurde Friedland von der Roten Armee besetzt und in großen Teilen zerstört. Sehenswert ist vor allem die St.Georgs Kirche.

  • Gehlenburg. Gehlenburg hiess bis 1938 Bialla und trug den Namen Gehlenburg von 1938 bis 1945. Heute trägt Gehlenburg den Namen Biala Piska und gehört zu Polen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in etwa 3.000 Einwohner in der Stadt, welche am 23.Januar 1945 von der Roten Armee erobert wurde. Sehenwert sind die Kirche St.Maria und St.Josef, das Rathaus und der Wasserturm.

  • Gerdauen. Stadtrechte seit: 1398. Von 1818 bis 1945 bildeten die Städte Gerdauen und Nordenburg einen Landkreis, der insgesamt 69 weitere Gemeinden beinhaltete. Am 27.01.1945 wurde Gerdauen von der Roten Armee erobert. Heute gehört es zur Oblast Kaliningrad und damit zu Russland. Zu Kriegsbeginn lebten etwa 5.000 Menschen in Gerdauen.

  • Gilgenburg. Gilgenburg war und ist ein eher unbedeutender Ort. Herzog Luther von Braunschweig verlieh Gilgenburg 1326 das Stadtrecht. Kurz vor dem Krieg lebten etwa 1.500 Menschen in Gilgenburg. Heute heisst Gilgenburg Dabrówno und gehört zu Polen.

  • Goldap. Stadtrechte seit: 1570. Goldap bezieht seinen Namen aus dem gleichnamigen Fluss, an dem es gelegen ist. Heute ist Goldap eine Kleinstadt, die zu Polen gehört. In Goldap leben etwa 20.000 Menschen. Die Stadt wurde bereits am 22.Oktober 1944 durch die Rote Armee erobert und zu 90% zerstört. Heute ist Goldap eine Grenzstadt mit entsprechendem Handel und, seit 2002, auch Kreisstadt.

  • Gross Heydekrug. Gross Heydekrug liegt auf der Mitte zwischen Königsberg und Fischhausen. Gegründet wurde der Ort durch den Deutschen Ritterorden, der das betreffende Gebiet (Samland) eroberte. 1901 erhielt der Ort, durch den Bau des Königsberger Kanals, einen Hafen!

  • Gumbinnen. Stadtrechte seit: 1724. Gumbinnen heißt heute Gussew und liegt in der Oblast Kaliningrad. Gumbinnen wurde bereits 1818 Kreisstadt und Sitz des Regierungsbezirkes Gumbinnen. Gumbinnen wurde in beiden Weltkriegen, bei Kämpfen zwischen Deutschen und Russischen Truppen, stark in Mitleidenschaft gezogen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten etwa 23.000 Menschen in Gumbinnen. Die Stadt wurde am 21.Januar 1945, nach heftigen Kämpfen und erheblichen Zerstörungen, von der Roten Armee erobert.

  • Guttstadt.Guttstadt liegt an der Alle, einem Fluss in Ostpreussen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in Guttstadt etwa 6.000 Menschen. Guttstadt heisst heute Dobre Miastro. Zum Ende des 2.Weltkrieges wurde Guttstadt von der Roten Armee besetzt und teilweise zerstört. Sehenswert ist vor allem der Guttstädter Dom mit seinem hohen Turm.

  • Heiligenbeil. Heiligenbeil war in der Zeit von 1819 bis 1945 eine Kreisstadt in Ostpreussen. Zu Kriegsbeginn, im Jahre 1939, lebten etwa 12.000 Menschen in Heiligenbeil. Heute heisst die Stadt „Mamonowo“ und gehört zu Rußland. In Manowo leben heute etwa 8.000 Menschen. Die Stadt selber wurde zum Anfang des 14.Jahrhunderts vom Deutschen Ritterorden gegründet. Wie viele Orte Ostpreussens wurde Heiligenbeil 1945 durch die Rote Armee besetzt und fast vollständig zerstört.

  • Heilsberg. Heilsberg gehört heute zu Polen und heißt Lidzbark Warminski. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Allenstein und heute leben etwa 17.000 Menschen in diesem Ort. Heilsberg geht auf die Gründung des Deutschen Ritterordens im 13.Jahrhundert zurück. Die Stadt ist traditionell katholisch geprägt. Sehenswert ist beispielsweise die Kirche St. Peter und Paul. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten etwa 10.000 Menschen in Heilsberg. Sehenswürdigkeiten sind das Schloss und das „Hohe Tor“. Zudem liegt Heilsberg idyllisch an dem Fluss Alle.

  • Hohenstein. Im Jahre 1906 wurde in Hohenstein der bekannte Schauspieler Albert Lieven geboren, der im Jahre 1971 verstarb. Lieven spielte bis zuletzt
    in vielen Filmen. Interessant: Albert Lieven arbeitete während des 2.Weltkrieges als Reporter für die Englische BBC! Die Gründung Hohensteins geht auf den Deutschen Orden zurück. Hohenstein hat ein grosses Maß an historischer Geschichte erlebt, da es unweit des Tannenbergs liegt. Dieser Ort was oftmals Schauplatz für große Schlachten. Hierzu zählte unter anderem auch der Sieg Paul von Hindenburgs gegen die Russische Armee im 1.Weltkrieg. Für Hindenburg wurde schliesslich auch, am Tannenberg, ein gewaltiges Monument errichtet, wo er 1934 feierlich beigesetzt wurde. Zum Ende des 2.Weltkrieges wurde dieses Monument, auf Befehl Hitlers, gesprengt. Heute leben in Hohenstein etwa 14.000 Einwohner. Zu Beginn des 2.Weltkrieges waren es lediglich in etwa 4.000 Menschen, die Hohenstein besiedelten. Die Stadt gehörte damals zum Landkreis Allenstein. Hohenstein wurde im Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen und gehört heute zu Polen.

  • Insterburg. Stadtrechte seit: 1583. Insterburg gehört heute zur Oblast Kaliningrad, darf hierbei durchaus als Metropole Ostpreussens bezeichnet werden. Zu Kriegsbeginn hatte die Stadt fast 50.000 Einwohner! Insterburg war Kreisstadt, Standort eines Gymnasiums, etc. Insterburg ist Geburtsstadt einer ganzen Reihe von Künstlern und Schauspielern. Manch einer wird den Komödianten und Liedermacher Ingo Insterburg aus „Insterburg und Co“ kennen. Die Stadt ist auch Geburtsort des bekannten Theaterschauspielers Jürgen Pooch (Ohnsorg Theater). Pooch wurde 1943 in Insterburg geboren, verstarb aber leider (sehr jung) im Jahre 1998. Die Stadt selber wurde am 22.Januar 1945 von der Roten Armee erobert. Sie trug, durch Luftangriffe und Kämpfe, erhebliche Schäden davon.

  • Johannisburg. Stadtrechte seit: 1645. Johannisburg dürfte ein Ortsname sein, den es auf der Welt häufiger geben mag. In ihm spiegeln sich zwei Dinge wieder. Zum einen führt der erste Teil des Namens auf „Johannes den Täufer“ zurück. Im Stadtwappen findet man das Haupt des Täufers auf einer goldenen Schale. Bekanntlich wurde Johannes der Täufer, auf Wunsch der jungen Salome, enthauptet. Salome wünschte sich das Haupt des Täufers. Der zweite Teil des Namens weist auf die Gründung in Form einer Burg hin. Der Deutsche Orden erbaute im Jahre 1345 eine Festung zum Schutz vor den Litauern. Johannisburg ist also zurückzuführen auf die Begründung durch den Deutschen Orden. Johannisburg war, zu Beginn des 2.Weltkrieges, eine eher kleine Stadt mit etwa 5.000 Einwohnern. Die Stadt wurde am 24.Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen. Die ehemalige Kreisstadt Johannisburg wurde in beiden Weltkriegen stark
    in Mitleidenschaft gezogen. An Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus und die Stadtkirche zu erwähnen. Zudem dürfte die Johannisburger Heide sehenswert sein. Johannisburg gehört heute zu Polen und trägt den Namen Pisz. In der Stadt leben heute annähernd 30.000 Menschen.

  • Königsberg. Stadtrechte seit: 1286. Königsberg war und ist die Haupstadt Ostpreussens. Die Stadt trägt heute den Namen Kaliningrad. Königsberg erlangte kurze Zeit nach seiner Gründung (1255) bereits die Stadtrechte und war seit Mitte des 15.Jahrhunderts bis zum Kriegsende Hauptstadt des östlichen Preußens bzw. später Ostpreussens. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten mehr als 350.000 Menschen in Königsberg. Für die Verhältnisse Ostpreussens entsprach dies einer wirklichen Metropole. Sicherlich
    spielt bei der Entwicklung der Stadt ihre Nähe zur Ostsee eine große Rolle. Königsberg war stets eine Festungsstadt mit zahlreichen militärischen Einrichtungen. Während des 2.Weltkrieges wurden die Befestigungen weiter ausgebaut und verstärkt. So wurde die Stadt endgültig erst am 09.April 1945 von der Roten Armee erobert. Die Hauptstadt Ostpreussens hat zahlreiche, bekannte Söhne und Töchter. Einige seien hier erwähnt: Oskar von Hindenburg (Sohn von Paul von Hindenburg), Immanuel Kant oder den Nobelpreisträger Otto Wallach (Chemie). Sehenswert ist in jedem Fall der Königsberger Dom. Hinter dem Dom befindet sichübrigens das Grab Immanuel Kants. Interessant sind auch sicherlich die erhaltenen
    Teile der Stadtbefestigung. Königsberg ist aber auch dank eines besonderen kulinarischen Genusses bekannt. Die Rede ist von den Königsberger Klopsen in Kaperntunke. Wer es nicht kennt,
    sollte es unbedingt einmal versuchen!

  • Kreuzburg. Kreuzburg wurde vom Deutschen Ritterorden gegründet und erhielt bereits im Jahre 1315 die Stadtrechte. Da Keuzburg jedoch sehr nahe an Königsberg liegt und lag, entwickelte sich die Stadt kaum weiter. Mehr als 2.000 Menschen lebten nie in Kreuzburg. Heute heißt Kreuzburg Slawskoje.

  • Labiau. Stadtrechte seit: 1642. Was hat und hatte Labiau mit U-Booten zu tun? Die Antwort ist einfach:
    Im Jahre 1901 wurde mit Christoph Aschmoneit ein führender U-Boot Bauer in Labiau geboren. Aschmoneit verstarb im Jahre 1984. Der Ort selber gehört heute zur Oblast Kaliningrad und beheimatet in etwa 7.500 Menschen. Zu Kriegsbeginn 1939 hatte Labiau cirka 6.500 Einwohner. Labiau heisst heute Polessk.  Sehenswert ist die alte Burg des Deutschen Oders und das Frauenkloster.

  • Landsberg. Landsberg gehört heute zu Polen und trägt den unaussprechlichen Namen Gorowo Ilawecki. Etwas mehr als 4.000 Menschen leben heute dort. Landsberg war in beiden Weltkriegen stark betroffen und erlebte erhebliche Zerstörungen durch die Russen. Trotzdessen sind noch einige Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben: Alte Kirche, katholische Kirche St.Agatha und das Rathaus!

  • Liebemuehl. Im frühen 14.Jahrhundert errichtete der Deutsche Orden eine befestigte Mühle zwischen dem Fluss Liebe und dem Eylingsee. Dies wurde durch eine Siedlung und eine Ordensburg erweitert. Der Ortsname Liebemühl leitet sich aus den o.g. Umständen her. Heute heisst Liebemühl Milomlyn und ist eine Kleinstadt mit etwa 2.500 Einwohnern. Die Stadt selber wurde im Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen. Nach dem 2.Weltkrieg wurden ihr die Stadtrechte entzogen. Liebemühl
    erhielt selbige 1998 zurück.

  • Liebstadt. Liebstadt bezieht seinen Namen aus dem des Flusses Liebe an dem die Stadt liegt/lag. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in Liebstadt etwa 2.500 Menschen. Heute heißt Liebstadt Milakowo und gehört zu Polen.

  • Loetzen. Stadtrechte seit: 1612. Lötzen heißt heute Gizycko und ist eine Stadt in Polen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges hatte Lötzen etwa 14.000 Einwohner und zählte damit zu den „grösseren“ Städten Ostpreussens. Lötzen wurde Ende Januar 1945 von der Roten Armee erobert. Lötzen selber liegt am Löwentinsee und bietet mit einem Schloss bzw. einer Burgfeste durchaus Sehenswürdigkeiten. Heute leben etwa 30.000 Menschen in Lötzen.

  • Lyck. Stadtrechte seit: 1669. Lyck liegt etwas mehr als 100 Kilometer von Allenstein entfernt und ist heute eine Mittelstadt Polens. Lyck heißt übrigens heute Elk. Sehenswert sind (teilweise) historische Wohnhäuser des Stadtkerns und die Kirche St.Adalbert, die heute katholischer Bischofssitz ist. Lyck unterhält im übrigen Städtepartnerschaften mit den Städten Hagen und Nettetal in Nordrhein Westfalen. Eingefleischte Fans von Schalke 04 werden im übrigen einen Sohn der Stadt sehr gut kennen. Die Rede ist von Paul Matzkowski (1920–2004), einer Schalker Fussball Legende der 50iger Jahre. Matzkowski erblickte 1920 in Lyck das Licht der Welt. Ein weiterer bekannter Sohn der Stadt ist der Schriftsteller Siegfried Lenz. Von ihm stammt beispielsweise das Werk „So zärtlich war Suleyken“. Heute leben in etwa 55.000 bis 60.000 Menschen in Lyck. Damit gehört die Stadt zu den größeren Städten der Region.

  • Marienwerder. Stadtrechte seit: 1233. Marienwerder heißt heute Kwydzin und gehört zu Polen. Prinzipiell ist/ war dies mehr eine Stadt Westpreussens. Marienwerder sollte trotzdessen erwähnt werden, da es vor allem einige sehr interessante Bauwerke aufweisen kann: Besonders hierbei zu nennen sind die Bischofsburg und der Dom zu Marienwerder! Heute leben annähernd 40.000 Menschen in Marienwerder!

  • Mehlsack. Mehlsack heißt heute Pieniezno und gehört zu Polen. Dort leben in etwa 3.000 Menschen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges hatte Mehlsack in etwa 5.000 Einwohner! Die Stadt wurde 1947 komplett umbenannt. Namensgeber war Seweryn Pieniezny, der 1940 in einem KZ umgebracht worden war!

  • Memel. Memel heißt heute Klaipeda und gehört zu Litauen. Memel war, bis 1920, die nördlichst gelegene Stadt Deutschlands! Der Name der Stadt bezog sich wohl auf den gleichnamigen Fluss Memel. 1328 ging Memel an den Deutschen Orden und gehörte fortan zu Preussen. 1475 erhielt man die Stadtrechte! Die Stadt Memel hat viele bekannte Söhne und Töchter. Stellvertretend seinen Joachim Bublath (Fernsehmoderator) oder Lena Valaitis genannt.

  • Mohrungen. Stadtrechte seit: 1332. Mohrungen heisst heute Morag und gehört zu Polen. Die Stadt liegt zwischen Allenstein und Elbing. Der Ort wurde im 14.Jahrhundert durch den Deutschen Ritterorden gegründet. Zu Kriegsbeginn lebten etwas mehr als 8.000 Menschen in Mohrungen. Die Stadt selber wurde Ende Januar von der Roten Armee in Besitz genommen. Heute leben in etwa 25.000 Einwohner in Mohrungen. Die Stadt bietet, trotz erheblicher Beschädigungen durch den 2.Weltkrieg, einiges an Sehenswürdigkeiten. Genannt seien hier das Rathaus, die Kirche St.Peter und Paul oder das Schloss in Mohrungen.

  • Mühlhausen. Mühlhausen heisst heute Mlynary und gehört zu Polen. Dort leben heute annähernd 2.000 Menschen. Mühlhausen war und ist Nachbarstadt von Elbing und liegt etwa 70 Kilometer von Danzig entfernt. Gegründet wurde die Stadt vom Deutschen Ritterorden. Zu Beginn des  2.Weltkrieges lebten in etwa 3.000 Einwohner in Mühlhausen. Die Stadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen und es kam zu erheblichen Zerstörungen. Sehenswert sind die Reste der Stadtbefestigung und die Pfarrkirche St.Peter.

  • Neidenburg. Stadtrechte seit: 1381. Neidenburg heisst heute Nidzica und gehört zu Polen. Die Stadt verdankt ihren Namen der Lage am Fluss Neide. Begründet wurde der Ort vom Deutschen Ritterorden im 14.Jahrhundert. Neidenburg liegt im übrigen am südlichen Ende der Allensteiner Seenplatte. Heute leben annähernd 22.000 Menschen in Neidenburg. Sehenswert sind Kirchen, Rathaus und Burg des Ortes. Zu Kriegsbeginn lebten annähernd 10.000 Einwohner in Neidenburg. Die Stadt wurde am 19.Januar 1945 von der Roten Armee erobert.

  • Neuteich. Neuteich ist und war eine eher kleine Stadt, die zu Beginn des
    2.Weltkrieges zum Gebiet der freien Stadt Danzig gehörte. Mit
    Kriegsbeginn, im Jahre 1939, gelangte Neuteich wieder ins Deutsche Reich. In der kleinen Stadt lebten damals in etwa 4.000 Menschen. Am 11.März 1945 wurde Neuteich von der Roten Armee erobert und
    gehört heute zu Polen. Heute heisst die Stadt Nowy Staw.

  • Nikolaiken. Wer Ostpreussen besucht, sollte in keinem Fall die kleine Stadt Nikolaiken auslassen. Heutiger Name (auf polnisch) ist übrigens Mikolajki. Die Gemeinde hat etwa 4.000 Einwohner und gehörte ehemals zum Landkreis Sensburg (bis 1945). Nikolaiki liegt unmittelbar am Spirdingsee und ursprünglich lebte man dort vom Fischfang. Demnach ist es nicht erstaunlich, dass das Stadtwappen vom Bild eines Fisches geprägt wird. Der Ortsname selber steht hiermit auch im Zusammenhang. Er geht auf den Schutzpatron der Fischer zurück, dem heiligen St.Nikolaus. Nikolaiken ist eine der wenigen Städte Ostpreussens, welche nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Sie ist heute vor allem touristisches Zentrum, was insbesondere in der Lage begründet ist. Nikolaiken liegt an bzw. in der Nähe des Talter Gewässers, des Spirdingsees und des
    Nikolaiker Sees.  Auch liegt der Krutinnen Fluss nicht weit, der sich insbesondere für Kanufahrten anbietet. Nikolaiken ist generell ein Paradies für alle Aktivitäten rund um die Themen Wasser und Natur.

  • Nordenburg. Nordenburg heisst heute Krylowo und gehört zur russischen Oblast Kaliningrad. Heute leben dort nur noch etwa 500 Einwohner! Die Stadt Nordenburg verlor 1945, mit Kriegsende, ihre Stadtrechte. Nordenburg besass selbige seit 1405! Zu Beginn des Krieges lebten in etwa 3.000 Menschen in diesem Ort. Vom Ort selber ist kaum etwas geblieben. Aufgrund der Grenzlage wurde das Gebiet insbesondere vom Militär genutzt. Dem fiel der größte Teil des Ortes zum Opfer!

  • Ortelsburg. Stadtrechte seit: 1723. Otto von Bismarck war Ehrenbürger der Stadt Ortelsburg. Ob nun der gleichnamige Hering nach ihm benannt
    wurde, wird nach wie vor heftig diskutiert. Ortelsburg selber ist auf die Gründung einer Burg durch den Deutschen Orden zurückzufühen. Es handelte sich hierbei aber wohl mehr um Befestigungen, als eine
    tatsächliche Burganlage. Ortelsburg gehört heute zu Polen und trägt den schwer aussprechbaren Namen Szczytno. Im heutigen Szczytno leben in etwa 25.000 Menschen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in etwa 14.000 Menschen Ortelsburg. Die Stadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee erobert. Szczytno unterhält heute eine Partnerschaft mit der deutschen Stadt Herten.

  • Osterode. Stadtrechte seit: 1329. Osterode heisst heute Ostroda und gehört zu Polen. Diese Stadt bevölkern heute in etwa 34.000 Menschen. Osterode war und ist ein Verkehrsknotenpunkt. Über Landstrassen bestehen/bestanden Verbindungen nach Elbing, Allenstein und Graudenz. Durch Osterode fliesst der Fluss Drewenz (Drweca), zudem ist Osterode Ausgangspunkt für den Oberländischen Kanal, der eine Verbindung zur Ostsee darstellt. Gekoppelt mit der Bahnverbindung Deutsch Eylau/Allenstein/Osterode war und ist die Stadt hiermit eine zentraler Punkt in den Verkehrsverbindungen
    Ostpreussens. Zu Kriegsbeginn, im Jahre 1939, lebten etwa 25.000 Menschen in Osterode.
    Die gute Verkehrsanbindung, insbesondere der Zugang zur Ostsee, liessen die Stadt aufblühen. In Osterode existierte eine Maschinenbaufabrik und eine Reparaturwerkstatt der Eisenbahn. Zudem war Osterode mit Lyceum, Gymnasium und kaufmännischer Fachschule ein echtes Bildungszentrum. Im Jahre 1912 wurde in Osterode zudem ein Flugplatz eröffnet. Interessant: Das heutige Ostroda (Osterode) unterhält eine Städtepartnerschaft
    mit der Stadt Osterode im Harz.

  • Passenheim. Passenheim ist sicherlich ein Ort, der weniger bekannt sein dürfte. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von Allenstein und gehört heute zu Polen. Passenheim heisst heute Pasym und ist, mit etwa 2.500 Einwohnern,
    ein eher kleiner Ort. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten in Passenheim, welches 1386 die Stadtrechte erhielt, knapp mehr als 2.000 Menschen. Die Rote Armee eroberte Passenheim im Januar 1945 und zerstörte es dabei stark.

  • Pillau. Stadtrechte seit: 1725. Pillau heißt heute Baltijsk und gehört zu Russland. Pillau ist eine
    für diese Region betrachtet große Stadt mit etwas mehr als 30.000 Einwohnern. Die Bedeutung der Stadt ergibt und ergab sich durch ihre Lage unmittelbar an der Ostsee. Gleichzeitig bildete und bildet
    Pillau den Vorhafen von Königsberg. Im 17.Jahrhundert bauten die Schweden Pillau zu einer Festung aus. Im 2.Weltkrieg hatte Pillau eine militärisch große Bedeutung. Pillau wurde insbesondere von der Flotte genutzt. Der Hafen wurde damals entsprechend ausgebaut. Generell bildeten die Erweiterung des Hafens und die gute Anbindung
    Pillaus (Bahn) die Grundlage für den Erfolg dieser Stadt. Zu Beginn
    des Krieges lebten in etwa 12.000 Menschen in Pillau. Pillau bzw. Pillaus Hafen spielte auch bei der Flucht eine große Rolle. Über den Hafen Pillau gelang vielen Menschen, mittels Schiffen, die Flucht aus dem Kessel Ostpreussen. Pillau konnte übrigens erst am 25.April 1945 von der Roten Armee
    eingenommen werden.

  • Preußisch Eylau. Preußisch Eylau hatte zu Beginn des 2.Weltkrieges eine Einwohnerzahl von
    etwa 7.500 Menschen. Der Stadt wurden 1585 die Stadtrechte verliehen. Zu Beginn des Jahres 1945 wurde Preußisch Eylau von der Roten Armee erobert und besetzt.

  • Rhein. Bei dem Begriff Rhein denkt wohl ein jeder sofort an den Fluss, der vielen Regionen seinen Namen gab und Metropolen wie Köln, Bonn oder Düsseldorf durchfliesst. Im baltischen existiert der Begriff des renis, was Wasserrinne bedeutet. Hieran anlehend liess der Deutsche Orden Ende des 14.Jahrhunderts eine Festung entstehen, die den Namen Ryne trug. Im Umfeld der Festung siedelten sich Menschen an und aus Ryne wurde der Ortsname Rhein. Rhein gehört übrigens heute zu Polen und trägt nun den Namen Ryn! Bis zum Ende des  2.Weltkrieges gehörte Rhein zum Landkreis Lötzen. Rhein war eher eine sehr kleine Stadt, die zu Beginn des Krieges etwas mehr als 2.000 Menschen beherbergte. Heute leben in Ryn
    cirka 6.000 Einwohner.

  • Roessel. Stadtrecht seit: 1337. Rössel heißt heute Reszel und beheimatet in etwa 5.000 Einwohner. Reszel gehört heute zu Polen. Rössel wurde, wie viele andere Städte Ostpreussens, vom Deutschen Orden gegründet. Zu Beginn des 2.Weltkrieges lebten etwa 5.000 Menschen in Rössel. Die Stadt wurde am 28.Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen. Zwar kam es zu erheblichen Übergriffen gegenüber der in Rössel verbliebenen Bevölkerung. Die Stadt selber wurde jedoch nicht so stark und flächendeckend zerstört
    wie andere Städte Ostpreussens. Aufgrund der vorgenannten Umstände bietet Rössel relativ viele Sehenswürdigkeiten: Katholische Kirche St.Peter und Paul, Kirche Johannes des Täufers,
    Kloster, Burg oder das Rathaus. Reizvoll ist auch die Altstadt.

  • Rosenberg. Heute heisst Rosenberg Susz und gehört zu Polen. Zu Kriegsbeginn lebten in etwa 4.000 Menschen in Rosenberg. Auch heute ist es eine Kleinstadt mit etwa 5.000 Einwohnern. Begründet wurde Rosenberg vom Deutschen Orden, wie sehr viele Orte der Region Ostpreussen/Masuren. Bemerkenswert: Die Stadt Rosenberg wurde am 23.Januar 1945 von derRoten Armee besetzt. Durch Geschützfeuer und Brandschatzung wurde Rosenberg, bis auf die Kirche und wenige Wohnhäuser, komplett
    zerstört!

  • Schippenbeil. Schippenbeil heißt heute Sepopol und liegt unweit südlich der Oblast Kaliningrad. Heute leben etwa 2.000 Menschen in Schippenbeil, welches
    zu Polen gehört. Schippenbeil wurde im 13.Jahrhundert vom Deutschen Orden gegründet. Der Name geht zurück auf Ludwig von Schippen, einen Befehlshaber des
    damaligen Deutschen Ordens. Zu Beginn des 2.Weltkrieges hatte Schippenbeil etwa 3.500 Einwohner. Sehenswert ist die gotische Michaeliskirche.

  • Schirwindt. Schirwindt wird in der Literatur auch als die verschwundene Stadt bezeichnet. Die Stadt war die kleinste Stadt des Deutschen Reiches.
    1939 lebten etwa 1.000 Menschen in Schirwindt. Schirwindt war auch die östlichste Stadt des Deutschen Reiches und wurde demzufolge als erste von der Roten Armee erobert und zerstört. Im Gegensatz zu anderen Städten wurde Schirwindt jedoch nicht mehr aufgebaut und gilt von daher berechtigt als verschwundene Stadt.

  • Schlossberg. Schlossberg heißt heute Dobrowolsk und gehört zur Oblast Kaliningrad. Bis 1938 hiess die Stadt Pillkallen und zwischen 1938 bis 1945 Schlossberg. Zu Beginn des 2.Weltkrieges 1939 lebten etwa 6.000 Menschen inSchlossberg. Die Stadt wurde 1945 durch die Rote Armee erobert und fast vollständig zerstört.

  • Seeburg. Seeburg heißt heute Jeziorany und ist eine Kleinstadt mit etwa 3.000 Einwohnern. Der Lebensunterhalt wird in der Hauptsache mit der Landwirtschaft verdient. Auch zu Kriegsbeginn lebten in Seeburg etwa 3.000 Menschen.Die Stadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee erobert und
    große Teile zerstört.

  • Sensburg. Meine Großeltern und damit auch meine Mutter lebten im kleinen Dorf Giesenau, welches zur Kreisstadt bzw. dem Landkreis Sensburg gehörte. Zum 01.Januar 1945 gehörte dem Landkreis Sensburg auch die Stadt Nikolaiken an. Heute heißt Sensburg Mragowo und ich will ein wenig über diese Stadt berichten. Im  14.Jahrhundert (um 1350) errichtete der Deutsche Orden eine hölzerne Burg im Bereich der heutigen Stadt Mragowo. Der Name Sensburg ist hierauf zurück zu führen. Es bildete sich eine Siedlung und zwischen 1400 und 1440 wurde Sensburg das Stadtrecht verliehen. Der Name Sensburg fand damals bereits Verwendung. Sensburg ist also eine Stadt deutschen Ursprungs, die bereits mehr als 600 Jahre das Stadtrecht trägt. Anfang des 19.Jahrhunderts wurde Sensburg zur Kreisstadt des Landkreises Sensburg. Zum Ende des 2.Weltkrieges, am 26.Januar 1945, wurde Sensburg von der Roten Armee eingenommen. Es wurden allerdings nur etwa ein fünftel der Stadt hierbei zerstört. Sensburg bzw. Mragowo ist heute eine Stadt mit cirka 25.000 Einwohnern. Seit 1993 ist Mragowo Partnerstadt von Grünberg in Hessen. Sehenswert sind Altstadt nebst Kirche und Rathaus. Eine sehr bekannte Persönlichkeit aus Sensburg war der bekannte Trainer Udo Lattek.

  • Soldau. Stadtrechte seit: 1349. Soldau heisst heute Dzialdowo und gehört zu Polen.  Begründet wurde der Ort durch den Deutschen Orden im 14.Jahrhundert. Soldau wurde im Jahre 1939, nach dem Angriff Deutschlands auf Polen,
    wieder ins Deutsche Reich eingegliedert. In Folge des 1.Weltkrieges war Soldau Polen zugeordnet worden. Die Rote Armee eroberte Soldau im Januar 1945 und zerstörte es hierbei erheblich.

  • Tilsit. Stadtrechte seit: 1552. Tilsit gehört heute zur Oblast Kaliningrad und damit zu Russland. Der Name Tilsit leitet sich vom Fluß Tilse her. Tilsit liegt am Zusammenfluss der Tilse und der Memel. Tilsit heisst heute übrigens Sowetsk. In dieser Stadt leben heute in etwa 40.000 Menschen. Sie gehört damit zu den grösseren Städten dieser Region. Zu Kriegsbeginn lebten etwa 55.000 Menschen in Tilsit. Bereits zu Beginn des Jahres 1945 wurde Tilsit zur Frontstadt. Durch Artellerie und Flieger der Roten Armee wurde die Stadt weitestgehend zerstört und schliesslich am 20.Januar 1945 eingenommen. Tilsit ist kulinarisch durch den sogenannten „Tilsiter“ bekannt. Dies ist ein Käse, der aus Kuhmilch hergestellt wird. Übrigens wurde der ehemalige Deutsche Fussball Nationalspieler
    Klaus-Dieter Sieloff 1942 in Tilsit geboren und ist ein echter Sohn dieser Stadt. Auch der bekannte Schauspieler Armin Mueller-Stahl stammt aus Tilsit. Er erblickte hier 1930 das Licht der Welt.

  • Treuburg. Stadtrechte seit: 1550. Treuburg heißt heute Olecko und gehört zu Polen. Zu Beginn des 2.Weltkrieges hatte Treuburg etwa 7.000 Einwohner und war Kreisstadt.

  • Wehlau. Wehlau erlangte die Stadtrechte bereits 1339 und bildete mit den Städten Tapiau und Allenburg den Landkreis Wehlau. Dieser Landkreis bestand von 1818 bis 1945.

  • Willenberg.Willenberg liegt im Süden Ostpreussens und heißt heute Wielbark. Die Stadtrechte erlangte Willenberg im Jahre 1723. Anfang 1945 wurde
    die Stadt von der Roten Armee besetzt und gehört heute zu Polen.

  • Wormditt. Bis zum Ende des 2.Weltkrieges hiess diese Stadt Wormditt. Im übrigen eine sehr alte Stadt, die bereits im Jahre 1312 die Stadtrechte erhielt. Heute heißt Wormditt Orneta und ist eine polnische Kleinstadt.Die Stadt wurde am 11.Februar 1945 von der Roten Armee eingenommen, wobei die Zerstörungen im Rahmen blieben. Insoweit blieb viel Substanz des Stadtbildes erhalten. Sehenswert sind vor allem die Johanniskirche und das Rathaus.

  • Zinten. Zinten ist eine sehr alte Stadt, die bereits im 14.Jahrhundert die Stadtrechte erhielt. Heute heißt die Gemeinde Kornewo und liegt in Rußland. Die Stadt Zinten wurde im 2.Weltkrieg weitestgehend zerstört. Während der Kesselschlacht von Heiligenbeil wechselte Zinten mehrfach den Besitzer, was die immensen Zerstörungen
    erklärt.

  • Zoppot. In Deutsch heisst dieser Ort Zoppot und auf polnisch lautet sein Name Sopot.Reden wir also vom heutigen Sopot, welches in der Danziger Bucht liegt und
    ein Ostseebad ist. Naturgemäß lebt man dort in erster Linie vom Fremdenverkehr. Das Stadtrecht besitzt man erst seit 1902, obschon der Ort bereits seit dem
    13.Jahrhundert existiert. Zumeist gehörte Sopot hierbei zur Hansestadt Danzig und ist demzufolge eng mit der Geschichte Danzigs verbunden. Im März 1945 wurde Sopot von der Roten Armee eingenommen und gehört heute zu Polen. Das Stadtbild ist vor allem von Kureinrichtungen bestimmt.

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